Quelle: bibliomedmanager.de – Im April eröffnete das Bundesgesundheitsministerium (BMG) das sogenannte „health innovation hub“ (hih) unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Debatin. Es vereint elf Experten aus dem Gesundheitswesen, die zukunftsweisende digitale Technologien erkennen und auf ihren Nutzen für die Patientenbehandlung prüfen sollen. Debatin sprach in einem Interview mit f&w über die Ziele für die kommenden drei Jahre.
Debatin konkretisierte die Aufgabenbereiche des hih: „Einerseits beschäftigen wir uns mit der Telematikinfrastruktur und der Frage, wie wir Digitalisierung in den vorhandenen Strukturen voranbringen können. Da geht es vor allem um die elektronische Patientenakte die zum 1. Januar 2021 eingeführt wird. Zweitens sind wir eine Anlaufstelle für Start-ups im Gesundheitswesen. Drittens sind wir Dialogplattform. Wir bringen die Player auf Veranstaltungen zusammen, und damit meine ich nicht nur Start-ups und Venture Capitalists.“
Zeitliche Orientierung bekäme das hih dabei durch den Zeitplan des kommenden Digitale Versorgung Gesetz (DVG). Aktuell sei das hih noch im „Zuhör-Modus“, um zu eruieren, wer welche Bedarfe im Gesundheitswesen habe. Dafür würden bereits relevante Akteure zur gemeinsamen zielführenden Diskussion versammelt.
In Sachen Interoperabilität sieht Debatin die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gefragt: „Die KBV hat den einen klaren Auftrag, aber sie muss jetzt auch liefern. Aus meiner Sicht ist das wahrscheinlich die letzte Chance der Ärzteschaft, die Digitalisierung selbstbestimmt zu gestalten, sonst werden wir gestaltet – das sage ich jetzt als Arzt. Die KBV weiß auch, dass dieser Auftrag ein dickes Brett ist. Wir können mit Expertise und Moderation an den Schnittstellen zum Erfolg beitragen.“
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