Quelle: bvitg.de – Wie digital sind Deutschlands Krankenhäuser? Jahrelang konnte man bei dieser Frage nur mutmaßen, da bisher schlichtweg die Daten zur Beantwortung fehlten. Aus diesem Grund wurde eine Bestandsaufnahme des digitalen Reifegrads zur Komponente des Krankenhauszukunftsgesetztes (KHZG). Die Ergebnisse der ersten Erhebung wurden am 11. Februar vorgestellt. Dabei erreichte der Großteil der Häuser auf einer Skala von 0 bis 100 einen Digitalisierungsgrad zwischen 20 und 40.
„Das Ergebnis überrascht nicht und bestätigt die bisherigen Mutmaßungen zum Zustand der Digitalisierung des Krankenhaussektors,“ kommentiert Sebastian Zilch, Geschäftsführer des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg). Und erklärt weiter, „Den Krankenhäusern stehen seit Jahren unzureichende Mittel zur Finanzierung der Digitalisierung zur Verfügung. Die Milliarden des KHZG sollen diese Defizite in einem sehr engen Zeitkorridor lösen. Aber schon jetzt ist klar: Die Probleme bleiben, wenn die Finanzierungsspritze endet. Wir brauchen eine Finanzierungsstruktur, die Investitionen in die Digitalisierung heute und in Zukunft ermöglicht.“
Aus Sicht des Verbandes sind aber auch positive Erkenntnisse ableitbar: „Viele administrative Prozesse sind schon gut digital aufgestellt – und das bereits seit Jahrzehnten. Im Bereich der digital unterstützen Versorgung ist jedoch viel Luft nach oben. Durch das KHZG besteht hier Hoffnung, z. B. bezüglich der Nutzung von Telekonsilen oder Patientenportalen. Wir brauchen vor allem eine Diskussion um zukünftige Versorgungsprozesse – das Problem ist nicht die Technologie, sondern der zumeist analog gedachte Prozess.“
Mit Plan auf Zukunftskurs
Darüber hinaus bekräftigt der bvitg seine Forderung nach Klarheit bezüglich einer Perspektive für die Digitalisierung im Krankenhaussektor.
„Der entscheidende Schwachpunkt des KHZG und auch der Reifegradmessung ist es, dass es keine Zieldefinition gibt. Die Politik ist nun gefordert, gemeinsam mit den Krankenhäusern, den Anwenderinnen und Anwendern, aber auch der Industrie digitale Zielbilder zu entwerfen und umzusetzen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte E-Health-Strategie sollte deshalb auch ein Zielbild für die digitale Krankenhauslandschaft enthalten – inklusive einem Plan, wie dies auch nachhaltig finanziert werden kann“, so Zilch.
Über den Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V.
Der bvitg e. V. vertritt in Deutschland die führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen, deren Produkte je nach Segment in bis zu 90 Prozent des ambulanten und stationären Sektors inklusive Reha-, Pflege- und Sozialeinrichtungen eingesetzt werden. Über 70 Prozent der Unternehmen sind international tätig.
Die bvitg Service GmbH, die als hundertprozentige Tochtergesellschaft des bvitg e. V. auftritt, organisiert die Plattform DMEA – Connecting Digital Health.