(Pressemeldung) Hagen / Berlin, 14.10.2021 – Am 25. Oktober 2021 diskutieren Expertinnen und Experten beim 6. Deutschen Interoperabilitätstag (DIT) u. a. darüber, wie vor dem Hintergrund der Gesundheits-IT-Interoperabilitäts-Governance-Verordnung (GIGV) Interoperabilität als Gemeinschaftsaufgabe umgesetzt werden kann.
Durch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), des eRezepts und der eAU nehmen digitale Prozesse, Anwendungen und Systeme einen immer stärkeren Stellenwert in der medizinischen und pflegerischen Versorgung ein. Ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen Ärztinnen und Ärzten, den Krankenkassen wie auch den Patientinnen und Patienten ist entscheidend – gerade im Hinblick auf den Ausbau einer sektorenübergreifenden Versorgung. Beim anschließenden Praxistag – dem „Community-a-thon“ – am 26. Oktober 2021 wird Interoperabilität praktisch erprobt. Veranstalter des DIT sind der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V., HL7 Deutschland e. V, IHE-Deutschland e. V. und die ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH.
„Auftakt für Team Interop“ – so lautet das Motto des diesjährigen DIT. Teamwork im Bereich Interoperabilität, um gemeinsam die IT-Vernetzung im Gesundheitswesen zukunftsfähig zu gestalten. Fächerübergreifende Zusammenarbeit, offene Standards, Terminologien und Regularien: so entfaltet Interoperabilität einen nachhaltigen Mehrwert. Durch den interdisziplinären und berufsgruppenübergreifenden Austausch zwischen Anwendern, Technikern, Politik und Wissenschaft schafft der DIT eine tragfähige Basis, auf der sich Interoperabilität in Deutschland zukünftig weiterentwickeln kann.
Zentrales Thema ist in diesem Jahr der aktuelle Referentenentwurf der Gesundheits-IT-Interoperabilitäts-Governance-Verordnung (GIGV) des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Damit soll es gelingen, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, um IT-Systeme des Gesundheitswesens interoperabel zu machen. In einer Koordinierungsstelle sollen Expertinnen und Experten in einer Art „runden Tisch“ zusammenkommen, um entsprechende Standards festzulegen und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir appellieren an alle Beteiligten, den Weg zu mehr Interoperabilität jetzt nicht zu verlassen“, so ZTG-Geschäftsführer Rainer Beckers. „Letztendlich verhindern nicht standardisierte Datenformate die Entwicklung innovativer Lösungen, führen zu Parallelsystemen und aufwendiger Datenintegration. Dies schadet der patientenorientierten Versorgung ganz erheblich.“ Fächerübergreifende Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist gefragt. Doch wo soll es zukünftig hingehen nach der GIGV?
Die Teilnehmerinnen und Teilenehmer des DIT diskutieren in insgesamt vier Themenblöcken:
- Druck auf dem Kessel – Roadmap für die „Interoperationalisierung“ des Gesundheitswesens (Moderation: Sebastian Zilch, bvitg e. V. )
- Terminologies meet FHIR (Moderation: Prof. Dr. Sylvia Thun, HL7 Deutschland e. V., SITiG)
- „Royale“ Interoperabilität adé – Die neuen Wege zu einem interoperablen Ökosystem (Moderation: Dr. Kai U. Heitmann, HL7 Deutschland; e. V., hih health innovation hub)
- Von heute für morgen lernen (Moderation: Dr. Samrend Saboor, IHE-Deutschland e. V.)
Wie gestaltet sich eine interoperable Gesundheitsversorgung? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des DIT diskutieren den Stand von heute und die Chancen für morgen – auch für die Forschung. Das „Community-a-thon“ am 26. Oktober 2021 widmet sich daran anschließend FSH, Terminologien und FIHR, was in verschiedenen Sessions praktisch erprobt wird. Die Online-Anmeldung für beide Tage ist möglich unter: https://www.interop-tag.de/anmeldung
Kurzprofile der Veranstalter
Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
Intelligente IT-Lösungen tragen heute und in Zukunft wesentlich dazu bei, das Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und die Qualität der medizinischen Versorgung zu steigern. Der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. vertritt in Deutschland die führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen, deren Produkte je nach Segment in bis zu 90 Prozent des ambulanten und stationären Sektors inkl. Reha-, Pflege- und Sozialeinrichtungen eingesetzt werden. Über 70 Prozent der Unternehmen sind dabei international tätig: www.bvitg.de
HL7 Deutschland e. V.
HL7 Deutschland (gegründet 1993) arbeitet an der Förderung und Verbreitung der HL7-Standards in Deutschland und ist eine von weltweit fast 40 nationalen Tochterorganisationen von HL7 International, die wiederum weltweit rund 2.500 Mitgliedsorganisationen vereint. Der speziell für das Gesundheits- und Sozialwesen entwickelte Interoperabilitätsstandard ermöglicht die patientenzentrierte Kommunikation zwischen nahezu allen Institutionen und Bereichen sowie den entsprechenden Personen, Systemen und Geräten des Gesundheits- und Sozialwesens. HL7 v2.x wird vornehmlich in Krankenhäusern zwischen den dort etablierten Systemen eingesetzt, darüber hinaus bietet HL7 Lösungen für sektorenübergreifenden Informationsaustausch im gesamten Gesundheitswesen, insbesondere die Clinical Document Architecture (CDA) für Struktur und Inhalt medizinischer Dokumente und die neueste Generation der HL7 Standards, genannt FHIR, vor allem auch für mobile Kommunikation: www.hl7.de
IHE Deutschland e. V.
Die internationale Organisation IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) bildet die praktischen Anforderungen der Anwender in der Standardisierung ab. Sie entwickelt hierzu sogenannte Profile als Bausteine einer integrierten klinischen IT. Die seit 2004 als e.V. in Deutschland aktive Initiative IHE versteht sich als Plattform zur Erarbeitung deutscher Profile und engagiert sich bei der Verbreitung der IHE-Ideen: Kooperation von Anwendern und Herstellern, Wiederverwendung von Standards, transparente Entscheidungen, freiwillige Selbst‐Assessments: www.ihe-d.de
Spitzenverband IT-Standards im Gesundheitswesen e. V. (SITiG)
Der Spitzenverband soll die Interessen aller Standardisierungsorganisationen auf der politischen Ebene wahrnehmen und als zentraler Ansprechpartner für Parlament und Regierung sowie für die Organisationen der Selbstverwaltung auftreten, um gemeinsam die Standardisierung im Bereich der Informationstechnologie im Gesundheitswesen zu fördern. Die Förderung und Verbreitung von internationalen IT-Standards zwischen allen Gesundheitsdienstleistern und den Patienten/Bürgern sowie die Kooperation unter den Standardisierungsorganisationen stehen dabei im Vordergrund. Dabei soll Einhaltung und Förderung von Prozessen maßgeblich sein, die durch Konsens, Transparenz, Ausgeglichenheit und Offenheit bei der Entwicklung von IT-Standards im Gesundheitswesen angewendet werden: http://www.sitig.de/
ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH
ZTG hat sich zum Ziel gesetzt, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien in das Gesundheitswesen nutzerorientiert einzuführen und zu verbreiten, um die Versorgungsqualität entlang der steigenden Anforderungen zu stärken. Neben Beratung, Gutachten und Projekten befördert ZTG die wichtige Vernetzung der Marktteilnehmer. Seit ihrer Gründung im Jahre 1999 hat sich das Kompetenzzentrum als feste Instanz im Markt der Gesundheitstelematik etabliert: www.ztg-nrw.de